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Erlös aus Literaturprogramm "RomanTisch" an Einrichtungen im Wetteraukreis

Reichelsheimer "Frauen mittendrin" verteilen Spenden

Nach 40 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit in der ev. Kirchengemeinde Reichelsheim gaben die "Frauen mittendrin" bei der letzten RomanTisch-Veranstaltung 2018 ihre Auflösung bekannt. Gleichzeitig informierten sie das Publikum von einem Überschuss, der sich durch Unterstützung von kirchlichen und städtischen Gremien, Unternehmen aus Industrie und Handwerk sowie Privatleuten ergab.

Im Rahmen eines Gottesdienstes erhalten nun die Sozialstation Mittlere Wetterau, der Förderverein Theater Altes Hallenbad, das Haus Atemzeit, die Hospizhilfe Wetterau und das Tierheim Wetterau Spenden für ihre Zwecke. Außerdem wird die Renovierung der Heuchelheimer Kirche unterstützt.

Die Spendenübergabe findet im Gottesdienst am

Sonntag, dem 5. Mai 2019, um 11 Uhr in der Laurentiuskirche in Reichelsheim

statt. Vertreter der Einrichtungen werden dabei über die Verwendung der Spenden informieren.     

Ende des RomanTisches

Mit einem Gedicht gaben die Frauen mittendrin das Ende ihrer RomanTisch-Reihe bekannt. Hier der Wortlaut:

Ein neues Leben beginnt 

Das war der RomanTisch, damit ist jetzt Schluss.
Nach nunmehr 10 Jahren ist das jetzt ein Muss.
Wir waren zusammen eine sehr lange Zeit
und haben euch gerne beim RomanTisch erfreut.

Danke, lasst uns danken für all eure Treue.              
Bleibt uns in Erinnerung ganz ohne Reue.
Wir waren zusammen bei Sonne, Regen und Wind,
wir werden uns trennen - ein neues Leben beginnt!

Vorbei ist die Suche nach Büchern und Ort,                     
nach Storys von Liebe, von Hass und von Mord.
So manch eine Stunde ham wir investiert
und oft etwas Neues beim RomanTisch probiert.

Menschen machten Türen und Tore weit offen,
davon waren wir vor Glück oft ganz besoffen.
Wir waren zusammen bei Sonne, Regen und Wind,
wir werden uns trennen - ein neues Leben beginnt!

Wir werden vermissen, dass ihr applaudiert,                              
wenn wir euch ein Schmankerl zur Lesung serviert.
So manch eine Stunde ham wir investiert
und oft etwas Neues beim RomanTisch probiert.

Bücher sind das Salz in der Suppe des Lebens.                                     
Lesen macht viel Freude und ist nicht vergebens.
Wir waren zusammen bei Sonne, Regen und Wind,
wir werden uns trennen - ein neues Leben beginnt!

Vergesst nicht die Szenen mit Musik und Gesang,                                 
so manch eine Lesung damit bestens gelang.
So manch eine Stunde ham wir investiert
und oft etwas Neues beim RomanTisch probiert.

Heute gehen wir mit Bedauern in Rente,                                                          
heute danken wir für so manch eine Spende.
Wir waren zusammen bei Sonne, Regen und Wind,
wir werden uns trennen - ein neues Leben beginnt!

Frauengruppe "mittendrin" der evangelischen Kirchengemeinde Reichelsheim löst sich auf

Am Ende der tollen Veranstaltung mit dem Odenwälder Shantychor gab es für das Publikum im Weckesheimer Bürgerhaus eine Überraschung. Die Bedeutung der Shantychor-Zugabe "Un jetzt is Schluss, weil emal Schluss sei muss" bezog sich auch auf die Frauen mittendrin. Nach 40 Jahren gaben sie nicht nur das Ende ihrer erfolgreichen RomanTisch-Literaturreihe, sondern auch die Auflösung der Gruppe bekannt und zogen symbolisch ihre violetten T-Shirts aus.

Im Schnelldurchlauf ließen die acht Frauen ihre Aktivitäten als "Junge Frauengruppe" und später als "Frauen mittendrin" Revue passieren. 2008 starteten sie nach 25-jährigem Engagement für den Reichelsheimer Christkindl-Markt unter dem Motto "Kultur ist ein wichtiger Faktor für die Weiterentwicklung von Städten und Gemeinden" den "RomanTisch" und veranstalteten in den zehn Jahren bis heute insgesamt 95 Lesungen an ungewöhnlichen Orten, vielfach mit dem passenden Rahmenprogramm in Form von Musik und Speisen. Zwischen 50 und 250 Gäste kamen zu den Veranstaltungen, manchmal waren die begehrten Plätze sogar limitiert.

Zu Beginn des Abends übernahm Ulla Wagner die Aufgabe, dem Publikum und den rund 40 Sponsoren sowie der Stadt Reichelsheim als Mitveranstalter den Dank der Gruppe auszusprechen und ihre ursprüngliche Verbundenheit mit der evangelischen Kirchengemeinde Reichelsheim zum Ausdruck zu bringen. Alle Frauen dankten am Ende der Initiatorin Karin Lauer für ihr nimmermüdes Engagement mit einem Geschenk.

Mit großem Beifall und "standing ovations" verabschiedete des Publikum die Frauen mittendrin in den Beginn eines neuen Lebensabschnitts.

  • Frauen mittendrin
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Fulminanter Auftritt des Odenwälder Shantychors

Die Frauen mittendrin bewiesen wieder einmal Gespür bei der letzten Veranstaltung ihrer RomanTisch-Reihe 2018. Zu Gast waren die Frauen und Männer des Odenwälder Shantychors. Zum zweiten Mal nach 2008 begeisterten sie das Publikum im voll besetzten Weckesheimer Bürgerhaus und feierten ein fröhliches Wiedersehen zum 40. Jubiläum der Frauen. Die Künstler präsentierten ein opulentes zehntes abendfüllendes Programm unter dem Motto "DORSCHt". Begleitet von exzellentem Satzgesang und stimmiger Livemusik schipperten die rund 20 bestens gelaunten Sängerinnen und Sänger, die sowohl als Gesangssolisten als auch als Tänzer und Multiinstrumentalisten glänzten, vor uriger Kneipenkulisse über die Ozeane der Welt. Dabei waren sie immer auf der Spur ihres Vorfahren Schann Scheid aus Fränkisch-Crumbach.

Als redegewandter und witziger Reiseleiter fungierte Texter Manfred Maser, der auch die Rolle des honorigen Professors Dr. Alfons Netwohr übernahm und Einblicke in die verschlungenen Seewege von Schann Scheid gewährte. Nach vielen spannend gesetzten Songs unter Leitung von Matz Scheid und knapp drei vergnüglichen Stunden auf hoher See ging man wohlbehalten in Schann Scheids Kneipe "Zum Weißen Wal" vor Anker. Rauschender Applaus und Standing Ovations waren den Protagonisten am Ende sicher.

  • Frauen mittendrin
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Ausflug in die Stadt auf den sieben Hügeln

Reichelsheimer Frauen mittendrin besuchen Barockstadt Fulda

Zweifellos ist Rom der bekanntere Ort mit der obigen Bezeichnung. Doch als die Frauen mittendrin bei einem ersten Spaziergang von ihrem Hotel in der Fuldaaue die Innenstadt in Fulda besichtigten, ließen der barocke Dom auf seinem Hügel und die zahlreichen Gebäude im Barockviertel italienisches Flair aufkommen. Am Abend besuchte die Gruppe im von Stiftsbaumeister Johann Dientzenhofer erbauten barocken Stadtschloss eine Aufführung des Musicals 'Die Päpstin' nach dem Erfolgsroman von Donna Woolfolk Cross.

Ziel eines Spaziergangs am zweiten Tag war die Löherstraße. Die gleichnamige Interessengemeinschaft gehörte ebenso wie die Frauen mittendrin bei der Innenstadtinitiative 'Ab in die Mitte' der hessischen Landesregierung zu den Gewinnern. Bei dem Gespräch mit dem Initiator in dessen Kaffeerösterei tauschte man viele Erinnerungen aus. Auf dem Weg in die Altstadt mit den schön renovierten Fachwerkhäusern und der in Teilen erhaltenen Stadtmauer beeindruckte die von Hofarchitekt Andreas Gallasini geschaffene Heilig-Geist-Kirche mit ihrer barocken Fassade. Bei einer Orgelmatinee im Dom St. Salvator erlebten die Frauen mittendrin bei einer "Canonnade" die gewaltige Kraft der Orgel in diesem Gotteshaus und besuchten die Bonifatiusgruft. Nach einer Pause in einem der vielen schönen Cafes begann vor dem Stadtschloss eine Führung über bekannte Frauen in Fulda. Erster Haltepunkt war der Hexenturm, in dem 300 Menschen unsägliches Leid und schließlich der Tod zugefügt wurde. Die Bürgerin Merga Bien gilt als Synonym für die Zeit der Hexenverfolgung in Fulda und zeigt Parallelen auf zu Fällen im mittelalterlichen Reichelsheim. Im Stadtwappen ist in Form einer weißen Lilie die Heilige Beatrix als eine der drei Schutzheiligen der Stadt zu sehen. Als einzige Frau erhielt Landgräfin Anna von Hessen ihre letzte Ruhestätte im Dom. Im Palais Buseck richtete die evangelische Stiftsdame Sophie von Gilsa eine Kinderbewahranstalt ein. Heute ist in diesem Gebäude wieder ein Kinderhort eingerichtet. Sehr anschaulich dargestellt wurde das Leben der letzten Türmerin der Stadtpfarrkirche St. Blasius.

Am letzten Tag erklommen die Frauen mittendrin zwei weitere Hügel Fuldas. Mit dem Verein-o-mobil der Stadt Reichelsheim fuhren sie mit Monika Repp am Steuer auf den Petersberg und besuchten einen Gottesdienst in der St. Johanneskirche. Seit ihrem Wegzug aus Reichelsheim engagiert sich Karin Lauer in der dortigen Gemeinde, deren Pfarrer alle herzlich begrüßte. Der Frauenberg, Lieblingsplatz von Bonifatius, beherbergt heute im Kloster 16 Franziskanermönche und bietet einen wunderbaren Blick auf die Stadt. Durch das Paulustor erreichte die Gruppe wieder die Innenstadt. In einem historischen Gasthaus in der Nähe des Bonifatius-Denkmals genossen sie traditionelle Gerichte. Gut gestärkt und reich an Eindrücken ging es auf die Heimreise.

Jetzt freuen sich die Frauen mittendrin auf den Beginn des RomanTisch-Programms. Es steht unter dem Motto 40 Jahre - und kein bisschen leiser! und  starten am 8. Juli mit einem Jubiläumsgottesdienst. Der Eintritt hierfür ist frei. Karten für die weiteren fünf Veranstaltungen sind erhältlich bei <neun zieht an>, Bingenheimer Straße 21, Reichelsheim, Tel. 06035 3359.

Infos unter www.stadt-reichelsheim.de und www.alexanderhitz.de

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